Der 1957 geborene Prof. Dr. Michael Monzer ist seit 1995 ein freier Berater, Projektmanager und Sozialplaner unter anderem in den Bereichen Sozialverwaltung, Pflege und Behindertenhilfe. Neben diesen Tätigkeiten ist er seit 2003 anerkannter Ausbilder für das Case Management (DGCC).
Warum sahen Sie die Notwendigkeit ein vollständig neues Case Management Modul zu entwickeln?
Programme mit dem Ziel der Klientenverwaltung und -dokumentation führen bisher häufig dazu, dass die Komplexität von Case Managementfällen den Aufwand in die Höhe treiben. Das führte oft dazu, dass die Fachkräfte die Case Managementmodule vermieden, und es in der Folge keine dokumentierten Case Managementfälle gab. Quovero geht einen anderen Weg. Das Programm ist keine aufgeblähte Klientenverwaltung, sondern ein Tool, das durch seine Aufgabenorientierung die Case Manager*innen im Umgang mit der individuellen Arbeit in komplexen Fällen unterstützt.
Was macht das Quovero Case Management Modul so besonders?
Durch die vielfältigen Möglichkeiten individuelle Einzelfälle in ihrer Komplexität abzubilden, ohne sie dabei nur in vorgegebene Kategorien zu pressen, entsteht ein Case Management orientiertes Fallverständnis. Mithilfe eines regionalen Wissensmanagement unterstützt Quovero ein fallbezogenes Aufgabenmanagement und hilft dabei die Entscheidungen zu treffen, die im Case Management notwendig sind, um auch in systemkritischen Fällen eine funktionierende Versorgungsorganisation aufzubauen.
Macht das Modul die Arbeit eines Case Managers einfacher?
Das Arbeiten mit Case Managementfällen ist meistens anspruchsvoll, weil typischerweise in den Fällen komplexe Problemlagen auf eine fragmentierte Versorgungslandschaft bezogen werden müssen und dabei unterschiedliche Vorschriften und Regeln zu berücksichtigen sind. Neben komplizierten Verfahrensklärungen sind häufig neue, individuelle Lösungen zu entwickeln. Während viele der bisherigen Programme durch Dokumentationspflichten und ausführlicher Verlaufsdokumentation versuchen, mit dem Fall Schritt zu halten, unterstützt Quovero durch seine Aufgabenorientierung den aktiven Überblick über das Geschehen und bereitet damit die nächsten Schritte im Fallablauf vor. Quovero hilft somit allen Case Manager*innen, die die „Baustellen“ ihrer komplexen Fälle schnell erfassen wollen, um die nächsten Schritte zu planen oder die bisherige Strategie anzupassen.
Warum ist für Sie die Unterscheidung zwischen komplexen und einfachen Fällen so wichtig im Case Management Modul?
Sog. einfache Fälle können in der Regel mit den bekannten Verfahren, wie Beratung oder Begleitung und weiteren Hilfen auf der Basis von Erfahrungswissen meist zuverlässig – auch ohne Hilfeplan – vom Problem zur Lösung gelangen. Werden die Fälle aber komplex, haben die regelhaften Hilfen bisher nicht zum Erfolg geführt, gibt es Konflikte zwischen den Beteiligten oder keine einsetzbaren Ressourcen und Angebote, dann muss diese besondere Fallkonstellation zunächst so weit verstanden werden, dass daraus mit Bedacht und ethischer Verantwortung ein einzelfallspezifischer Weg der Unterstützung erarbeitet wird, der darüber hinaus zu begleiten ist, weil sonst die Gefahr besteht, dass individuelle Lösungen eingeschränkt werden. Da diese Vorgehensweisen zunächst viel Zeit und Geld kosten, sollten Case Managementlösungen immer auch dazu genutzt werden, dass die zukünftige Praxis mit vergleichbaren Fällen routinierter umgehen kann. Damit wird Case Management zur Organisationsentwicklung.
René Amboss
Head of Innovation
Als Head of Innovation bin ich Ideen- und Taktgeber, als auch Projektmanager für die Neuentwicklungen im Bereich Quovero. Mein Ziel ist es, all unseren Anwendern eine positive User Experience zu ermöglichen – egal auf welchem Gerät.